

Reisetippbewertung Mosesberg - Berg Sinai
32 von 35 User (91%) finden diese Bewertung hilfreich.
Alter: 46-50
Reisezeit: im Oktober 09
Weiterempfehlung: Ja
Ø dieser Bewertung: 6.0
Der Aufstieg zum Mosesberg (Gebel Musa)
Unser Ausflug zum Mosesberg (Gebel Musa) begann mit der Abholung im Hotel um 22.30 Uhr. Nach knapp 4 Std. Busfahrt erreichten wir um 2.15 Uhr den Fuß des Mosesberges in der Nähe des Katharinenklosters. Von hier aus kann der Aufstieg nur noch zu Fuß oder per Kamel erfolgen. Es schlängelt sich ein unglaublicher „Wurm“ aus mit Taschenlampen bewaffneten Menschen den Berg hinauf, angegeben wurde die Zahl von den beduinischen Wegführern mit 1500 Menschen in dieser Nacht.
Etwa ab 300 m unterhalb des Gipfels liegt die Elija-Mulde, wo sich der biblische Prophet zeitweise versteckt haben soll, ab hier müssen 750 in den Fels gehauene Stufen mühsam überwunden werden. Auf dem gesamten Aufstieg können entweder fast 4000 Stufen passiert werden, oder über den empfohlenen etwas weiteren Weg einer Serpentine bis zu den dann noch 750 Stufen – die alle Bergsteiger letzendlich gemeinsam überwinden müssen – nicht zu vergessen die vielen Kamele die den Weg hoch getrieben werden, die die älteren oder nicht laufen wollenden Touristen den Berg hoch befördern und uns zum Teil zur Seite drängten.
Im Stockdunkeln während der Wegstrecke bleibt einem leider nicht die Zeit und die Ruhe den fantastischen Sternenhimmel über der Wüste zu bestaunen, da die Augen ständig auf die Unebenheiten der Wegstrecke gerichtet sein müssen. Unterbrochen wird der anstrengende Aufstieg mit kleinen Pausen in diversen „Büdchen/Cafes“ der Beduinen. Wir kamen mit dem ersten Lichtschein der aufgehenden Sonne nach ca. 3 Std. auf dem Mosesberg an. Auf dem Gipfel befindet sich eine Moschee aus dem 12. Jahrhundert und die Kapelle der heiligen Dreifaltigkeit.
Wir hatten nun die Gelegenheit den Sonnenaufgang zu sehen und die umliegenden Gipfel des riesigen Gebirges, mit dem Blick bis nach Isreal, zu bewundern. Danach folgte ziemlich rasch der Aufbruch zum „Massenabstieg“ und die Karavane an Menschen setzte sich über die 750 Stufen abwärts in Bewegung. Einige wählten den kompletten Treppenabstieg über die 4000 Stufen, dieser Weg wird als sehr gefährlich und als eine massive Belastung für die Gelenke beschrieben. Wir wählten mit unserem Beduinenführer wieder "nur" die 750 Stufen und dann den Serpentinenweg, dieser führte uns in knapp 2,5 Std. bis runter zum Katharinenkloster.
Da es jetzt hell war, sahen wir nun den Weg den wir in der Nacht nach oben gewählt hatten und waren schon beeindruckt von unserer Leistung und noch mehr, von derer der anderen zum Teil doch schon älteren Mitwanderer (zum Teil sogar mit Badeschläppchen oder Sandalen!).
Wir hatten ca. 1,5 Std. Wartezeit bis das Kloster die Türen zur Besichtungen öffnete. Das in der Mitte liegende Cafe, in dem man die Zeit überbrücken konnte, wirkte leider ziemlich dreckig und nicht wirklich einladend.
Ab 9 Uhr konnten wir dann den Mosesbrunnen, die griechisch-orthodoxe Kirche, den Gebeinekeller und den Dornenbusch im Innenhof besichtigen. Nach gut 1 Std. war der Rundgang in ziemlichem Gedränge vorbei und wir machten uns auf den Weg zum Parkplatz und unserem Bus.
Um14 Uhr waren wir wieder im Hotel und hatten eine ereignisreiche, aber auch anstrengende Nacht hinter uns. Ich kann nur empfehlen für diesen Ausflug festes Schuhwerk mitzunehmen und dicke Jacken einzupacken. Durch die Anstrengung des Aufstiegs kamen wir zwar sehr geschwitzt oben an, die nächtlichen Temp. Von ca. 6-10 Grad dort oben und Wind lassen die Wanderer doch schnell frieren. Die Beduinen verleihen zwar auch Kissen und Decken, wir waren jedoch sehr froh unsere dicken Jacken dabei zu haben. Auf dem Abstieg und den dann steigenden Temp. haben wir die Jacken dann allerdings getragen bzw. umgebunden und die Taschenlampen gegen Sonnenbrillen und Sonnenmilch ausgetauscht.
Es war für mich ein schönes, wenn auch anstrengendes Erlebnis – ich kann den Ausflug empfehlen.
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