Ratgeber
Was Du über die Sitzplatzreservierung im Flugzeug wissen solltest
Der Flug ist gebucht, das Hotelzimmer reserviert, der Wetterbericht zeigt nichts als dicke, runde Sonnen? Dann kann der Urlaub ja losgehen. Aber halt: Vor dem Abflug kommt der Check-In – und damit die große Frage: Welche der unzähligen Sitzplatzoptionen ist die richtige? Die Sparfuchsvariante mit minimaler Beinfreiheit und ohne Verpflegung – oder doch das Komfort-Upgrade? Und wäre es vielleicht besser gewesen, darüber schon bei der Buchung nachzudenken? Wir beantworten Dir die wichtigsten Fragen rund um den Sitzplatz im Flieger.
Die günstigsten Tarife
Auswahl kostet extra
So viel ist sicher: Früher war die Platzwahl im Flugzeug einfacher. Wer Economy buchte, pickte sich aus den freien Sitzen den besten raus und freute sich auf die Reise. Heute gibt es unzählige Optionen, die noch dazu bei jeder Airline anders zugeschnitten sind, anders heißen – und natürlich unterschiedlich viel kosten. Deshalb können wir Dir keine vollständige Liste der Sitzplatzstrategien anbieten. Einige Tipps und Tricks gelten aber Airline-übergreifend.
Die ganz grundlegende Entscheidung zwischen Kosten und Bequemlichkeit können wir Dir aber leider nicht abnehmen: Wenn Du selbständig buchst, ist es immer am günstigsten, keine weiteren Optionen auszuwählen. Denn die kosten so gut wie immer Geld. Der Lufthansa Billigtarif Economy light etwa enthält nicht einmal eine einfache Sitzplatzreservierung; die Airline weist Dir Deinen Platz einfach zu. Der nächsthöhere Tarif, in dem Du zumindest unter den Standardplätzen frei wählen kannst, kostet schnell die Hälfte mehr. Auch Easyjet kassiert extra, wenn Du einen gewöhnlichen Platz auswählen willst.
Begehrte Beinfreiheit
Notausgang & freie Mittelplätze
Falls Du professionell Basketball spielst oder anderweitig groß gewachsen bist, kann es sich lohnen, gegen Aufpreis einen Sitz an den Notausgängen zu reservieren. Die bieten aus technischen Gründen – der Weg zum Notausgang muss stets frei sein – spürbar mehr Beinfreiheit. Bei manchen Airlines kannst Du Dir auch in den ersten Reihen der Economy Class mehr Beinfreiheit erkaufen. Auf einem One-Way-Flug von Berlin über Stuttgart nach Barcelona (Kosten: knapp 170 Euro) lässt sich beispielsweise Eurowings diesen Komfort mit knapp 32 Euro bezahlen.
Bei vielen Airlines kannst Du zu Deinem eigenen Sitzplatz einen freien Mittelsitz dazubuchen – Condor etwa verlangt dafür knapp 40 Euro (erst 24 Stunden vor Abflug möglich, wenn das Flugzeug nicht ausgebucht ist). Das kann sich auch lohnen, wenn Du mit Partner oder Partnerin reist. Reservierst Du Fenster- und Gangplatz und hältst zusätzlich den Mittelsitz frei, entspricht das dem gleichen Platz wie in der Business Class. Das kann übrigens auch ohne Aufpreis funktionieren. Denn wenn Du die beiden äußeren Plätze buchst, bleibt nur der beengte Mittelsitz übrig. Und den wählt niemand aus, solange anderswo im Flieger bessere Plätze frei sind.
Tipps und Tricks
Für Eilige und OptimiererInnen
Und noch ein Trick: Wenn Du Wert darauf legst, das Flugzeug nach der Landung schnell zu verlassen, ist ein Platz ganz vorn attraktiv (zumindest bei Fliegern, die hinten keinen zweiten Ausgang haben). Alternativ kannst Du aber auch versuchen, durch eine strategische Sitzwahl mehr Platz zu bekommen, als Du gebucht hast. Weil nämlich alle gern vorn sitzen wollen, kommt es vor, dass in einem nicht ausgebuchten Flieger die hintersten Plätze frei bleiben. Mit etwas Glück kommst Du so zu einem leeren Nebensitz, ohne dafür zu bezahlen.
Wie ist es bei Pauschalreisen?
Unbedingt genau in die Buchung schauen
Bei Pauschalreisen buchst Du ein Paket bei Deinem Anbieter, zum Beispiel TUI oder Alltours. Damit hast Du in der Regel erst mal keinen Einfluss auf Deinen Sitzplatz. Nutzt Dein Anbieter allerdings einen Linienflug, zum Beispiel von Eurowings, gelten aber meist die gleichen Regeln, als hättest Du selbst gebucht. Das heißt, Du kannst in der Regel 24 bis 48 Stunden vor Abflug einchecken und Dir – meist gegen Aufpreis – einen bequemeren Sitzplatz sichern. Beachte aber: Nicht bei allen Fluggesellschaften ist ein Online-Check möglich.
Fliegt Dein Reiseveranstalter mit einer eigenen Maschine, können andere Bedingungen gelten. Wenn Du zum Beispiel bei TUI eine Pauschalreise buchst und mit der hauseigenen Airline TUIfly fliegst, kannst Du prüfen, ob sich eine TUICard lohnt. Für 80 Euro im Jahr reservierst Du für Dich und bis zu fünf Mitreisende einfach Sitzplätze kostenlos.
Check-In
Besser früh als spät
Wenn Du neben Deinem Partner oder Deiner Partnerin sitzen möchtest oder mit Kindern verreist, lohnt es sich immer, so früh wie möglich einzuchecken – und zwar unabhängig davon, ob Du Extrawünsche dazubuchst oder nicht. Zwar werden viele Airlines versuchen, Dich und Deine Begleitung auch dann nebeneinander sitzen zu lassen, wenn Du erst am Flughafen eincheckst. Eine Garantie dafür gibt es aber nicht.
In der Regel öffnet der Check-In 24 bis 48 Stunden vor dem Abflug. Das solltest Du aber bereits bei der Buchung prüfen. Gerade wenn Du schon deutlich früher einchecken könntest und zu lange wartest, können die besten Plätze bereits reserviert sein – das gilt natürlich nur, wenn Du nicht die billigste Variante gebucht hast. Denn bei der darfst Du Deinen Platz ja ohnehin nicht wählen.
Eine Sorge musst Du übrigens nicht haben – dass Du gar keinen Sitzplatz bekommst, weil Du vergessen hast einzuchecken. Denn spätestens am Schalter der Airline im Flughafen bekommst Du Deine Bordkarte samt Sitzplatz zugeteilt. Nur ist der dann eventuell nicht besonders vorteilhaft.
Mietwagen für Deinen Urlaub buchen

